Wo ich gerade so schön beim Thema Essen bin … Langjährige Beobachtungen im Familien- und Freundeskreis belegen, dass es geschlechtsspezifische Interpretationen des Wortes „Salat“ gibt.
Wenn ein Mann gefragt wird „Wie wär’s mit einem Salat?“, ziehen vor seinem inneren Auge sofort große Schalen auf, die mit Nudel-, Kartoffel-, Eier-, Wurst- oder Fleischsalat bis über den Horizont gefüllt sind. Alle in der extrem gehaltvollen Variante „mit Mayo“. Ein guter Salat muss erst mit viel Muskeleinsatz aus der Schale gestemmt werden, um dann mit einem satten Blotsch vom Löffel auf den Teller zu klatschen.
Erkennbar sind Männersalate auch am Instrumentarium fürs Umfüllen – es genügt 1 Löffel (nicht zu klein). Durch die Mayonnaise entwickeln die Salatbestandteile nämlich eine gewisse Neigung zur Feststoffbildung, was einen zweiten Löffel oder gar ein Salatbesteck absolut entbehrlich macht. Die zutatenbedingte Formbeständigkeit lässt den Salat aber auch nach längerer Zeit jung aussehen. Aufgrund ihrer Zusammenstellung erscheinen Männersalate insgesamt etwas monochrom.
Die Frau denkt womöglich auch an die o.g. Salate, aber in ihrer Salatvorstellung ist immer ein hoher Anteil an Grünzeug enthalten (nicht nur Dekopetersilie und ein paar Gürkchen). Wenn ihr nicht sowieso gleich eine Schale voller „Merkwürdigkeiten“ wie Feldsalat, Kürbiskerne, Rucola, Fenchel, Tomaten u.ä. vorschwebt. Alles mit einem leichten Dressing. Wo es passt, auch gern noch ein bisschen gehobelter Parmesan.
Zum Portionieren müssen 2 Löffel bzw. ein Salatbesteck verwendet werden, da die Leichtigkeit und die wenig adhäsive Neigung der Bestandteile den Salat etwas rutschig machen. Leider ist der Frauensalat optisch nicht sehr alterungsbeständig. Die Zutaten fallen recht schnell zusammen und verlieren meist ihr gesundes Aussehen. Aber wenn sie an den Start gehen, sind sie echte Hingucker auf dem Tisch.
Es hat also alles seine Vor- und Nachteile …
Ich habe allerdings auch bei den Salat-Essern schon Grenzgänger gesichtet: Männer, die viel Grünzeug essen. Manche sogar freiwillig, gänzlich ohne Bedrohung.
Frauen, die hellsoßigen (da ist aber mit Sicherheit etwas Joghurt drin!) Nudelsalat lieben, dazu noch eine Frikadelle. Leckerst!
-
Archive
- Juli 2013
- Dezember 2012
- Oktober 2012
- September 2012
- Juli 2012
- Oktober 2011
- August 2011
- Juni 2011
- April 2011
- Februar 2011
- Oktober 2010
- September 2010
- August 2010
- Juli 2010
- Juni 2010
- Mai 2010
- April 2010
- Februar 2010
- Januar 2010
- Dezember 2009
- September 2009
- August 2009
- Juni 2009
- Mai 2009
- April 2009
- März 2009
- Februar 2009
- Dezember 2008
- November 2008
- Oktober 2008
- September 2008
- August 2008
- Juli 2008
- Juni 2008
- Mai 2008
- April 2008
- März 2008
- Februar 2008
- Januar 2008
- Dezember 2007
- November 2007
- Oktober 2007
- September 2007
- August 2007
- Juli 2007
- Juni 2007
- Mai 2007
-
Meta
beim schreiben hätte es schon auffallen müssen – beim lesen erst recht – männersalate bleiben länger frisch aussehend, frauensalate altern schneller. wie im leben. männer/frauen. ob sich das auch mit botox oder hyaluron aufpeppen läßt? will man sowas zu sich nehmen?
mal abgesehen davon vermehrt sich mit den youngstern zunehmend das ding – frischer salat. da leisten wir frauen als mütter und als opinionleader in beziehungen eine menge vorarbeit. salat ist eine leichte kost – tatsächlich!
Das mit dem „M-Salat = länger frisch“ und „W-Salat = altert schneller“ ist mir beim Schreiben auch aufgefallen. Nach einer kurzen gedanklichen „Inspektion“ der mir bekannten Menschen bin ich aber zu dem Entschluss gekommen: Wenn eine Kausalität besteht, dann womöglich umgekehrt?! „Alter“ W-Salat hält noch fitter als „frischer“ M-Salat. Baahh, das war gemein von mir. Was für Salate gilt, gilt nicht zwangsläufig für Menschen …
Und ja, du hast Recht, Jüngere haben nicht mehr solche Angst vorm Gemüse.
Wurde unsere Generation womöglich durch Filme wie *Angriff der Killertomaten* „traumatisiert“ und scheut deshalb den Griff ins Gemüsefach? 😉
Danke für den Artikel und die Kommentare;-) Die Veränderungen des Aussehens zeigen sich nach ständigem/häufigen Genuß der jeweiligen Salatsorten erst sehr viel später. So schnell wie Kopfsalat erreicht die Haut weiblicher Wesen nun auch nicht das Verfallsdatum. Also esst nur ordentlich „Grünzeug“ die Spätfolgen sind verblüffend positiv.