Ungutes Gefühl …

Im Newsletter einer Frauenzeitschrift stand heute das Angebot, sich um den Posten einer „Kreuzfahrtbotschafterin bei Costa-Kreuzfahrten“ zu bewerben. Die Ausgewählten können mit einer Begleitperson oder gar in Familienstärke eine Woche an Bord eines Costa-Schiffes reisen.

Zu den beschriebenen Reisetouren gehört auch „Sightseeing im Mittelmeer“. Vor meinem inneren Auge erschienen gleich Bilder der im Januar 2012 schwer havarierten „Costa Concordia“ sowie der anschließenden Rettung/Bergung von Passagieren und Crew. Die Formulierungen in der Anzeige lauten u.a. „… erleben Sie unbeschreibliche Urlaubsmomente an Bord eines Costa Kreuzfahrtschiffes …“ und erscheinen in diesem Zusammenhang geradezu makaber. Sicherlich ist das unbeabsichtigt, aber nichtsdestotrotz ist die Wortwahl doch eher unsensibel – besonders eingedenk der Tatsache, dass die Bergung des Schiffes, auf dem 32 Menschen den Tod fanden, immer noch andauert. Vom Erscheinungstermin des Angebotes ganz zu schweigen: In den nächsten Tagen soll der Prozess gegen den damaligen Kapitän beginnen.

Es ist absolut nachvollziehbar, dass ein Unternehmen auch und gerade nach einem großen Unglück für sich werben muss, um weiter zu bestehen, aber hier wurde m.E. kaum eine Möglichkeit ausgelassen, negative Assoziationen zu erzeugen. Zumindest bei mir.

 

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