Nach längerer Abwesenheit kehre ich ins Bloghaus zurück …
Im Gepäck habe ich aufgesammelte Merkwürdigkeiten, die ich vor laufender Tastatur präsentiere:
Kürzlich war ich bei einem namhaften Drogeriemarkt und erwarb zwei Artikel. Zusätzlich zu meinem Wechselgeld erhielt ich einen Kassenbon auf dem normalerweise bequem die Warendokumentation des Wochenendeinkaufs einer mehrköpfigen Familie Platz hätte. Volle 35,9(!!) cm Papier musste ich aufwickeln und in meinem Portemonnaie verstauen. Da ich weder als Fesselungs- noch als Entfesselungskünstler geübt bin, war es eine echte Heraus-forderung.
Anscheinend greift die Unart um sich, einem Kunden nicht einfach einen Kaufbeleg auszudrucken, sondern ihn auch noch mit Werbung für ein Gewinnspiel, diversen Firmenlogos und einer Rabattaktion auf Eintrittskarten o.ä. zu „beglücken“. Wenn man auf einer Einkaufsrunde bspw. fünf Geschäfte besucht, die derartiger Papierfahnen-Produktion frönen, wird es in einer normalen Geldbörse ein echtes Platzproblem geben.
Da ich viele Bons auch als Beleg aufbewahren muss, wäre ich dankbar für eine bessere Gestaltung: oben alle geschäftsrelevanten Angaben, unten die gesamten Prökel-Informationen. Schön säuberlich getrennt mit einer gestrichelten Linie. Im aktuellen Fall beträgt der für mich nicht relevante Teil satte 19 cm, und dabei habe ich den technisch bedingten, unbedruckten Vor- und Nachlauf schon komplett in den relevanten Teil eingerechnet (unter uns: die wichtigen 16,9 cm sind ausgesprochen luftig bedruckt, das wäre problemlos auf der Hälfte unterzubringen gewesen). Auf jeden Fall könnte ein Bon mit derartiger Einteilung auch gleich im jeweiligen Geschäft in „Mein“ und „Nein“ unterteilt werden. Den „Nein“-Teil könnte ich gleich im Laden lassen.
Mir ist übrigens niemand bekannt, der jemals an so einem Gewinnspiel teilgenommen hat oder sich die rabattierten Zaubershow-Karten gekauft hat. Ich kenne jedoch mehrere, die sich über durch enorme Bon-Flatschen verstopfte Börsen aufregen! (Allerdings muss ich zugegeben, dass die „Menschenmenge“, die ich kenne, vermutlich nicht als Gruppengröße für eine wissenschaftlich belastbare Erhebung ausreicht.)
Aber einen Versuch wäre so ein Trennliniendruck sicherlich wert. Nach meiner Vorstellung werden alle Geschäfte, die ellenlange Bons bei Minimaleinkäufen produzieren, am Ende des Tages einen ordentlichen Haufen Altpapier haben und feststellen, dass sich für die paar Gestalten, die an den angepriesenen Aktionen teilnehmen und somit in ihren Datenbanken landen, allein schon die Mehrkosten für den erhöhten Rollenverbrauch, Maschinenverschleiß und die Entsorgung nicht rechnen.
Noch besser fände ich es, wenn nach der unvermeidlichen Frage „Haben Sie eine Kundenkarte?“ käme „Haben Sie was zu Lesen im Haus oder dürfen wir Ihnen ca. 20 cm Buchstaben/Zahlen/Codes mit auf den Bon drucken und als Lektüre mitgeben?“ Da könnte man dann schon vor der Druck-Ausübung Einfluss nehmen – denn leider ist es auch noch so, dass das meistens verwendete Thermopapier nach meinem Kenntnisstand ( http://www.wgv-quarzbichl.de/index.php?id=656 ) aufgrund seiner Beschichtung nicht einmal recycelt werden kann …